Stimmung: Krank. Allergiesymptome. Augenbrennen.
Musik: Brahms. Wie so oft.
Gelesen, 3 Uhr offline, festgestellt, dass hier alle Funkuhren immernoch falsch laufen, festgestellt, dass eine Karte von meiner "Mutter" angekommen war, nach 10 Tagen Reisezeit, und mein "Vater" mir nichts davon gesagt hatte, noch geschrieben, von einer um die Lampe fliegenden Fliege genervt worden, diese spaeter erwischt, Nasenbluten bekommen, Sodbrennen und starke Rueckenschmerzen gehabt um 5 Uhr schlafen gegangen, seltsam getraeumt.
Am naechsten Tag bin ich ca 12:30 aufgestanden, mit starken Ruecken- und Nackenschmerzen, habe gleich im Radio davon erfahren, dass eine gewisse Sprengung am Samstag misslungen sein soll und auch die am heutigen Tag soll nicht geklappt haben, weswegen das Kraftwerk nun einsturzgefaehrdet ist und die Haeuser in der Umgebung beschaedigt wurden. Mein "Vater" redete wieder Muell, auslaenderfeindlichen und intoleranten Scheiss (Wie auch im Moment), schrie nur herum, machte Laerm, meckerte, bis ich wieder Kopfschmerzen hatte. Und immernoch Rueckenschmerzen. Ich fuehlte mich richtig krank. Das Essen war nicht sonderlich toll, und sobald ich die Wohnung verliess, wusste ich gar nicht, was mich mehr stoerte: Was brachte mich um - Das grelle Licht (Augenschmerzen!), die Hitze, oder doch die hohe Pollenkonzentration? Ich denke, all diese Dinge trugen dazu bei, dass mir jetzt extrem die Augen brennen. Ich weiss nicht, ob das morgen frueh besser sein wird. Auf jeden Fall wird es mich beim Schreiben der letzten Semesterarbeit wohl leider stoeren.
Ich stellte fest, wie daemlich sich einige Menschen anstellten und meine Kopfschmerzen verschlimmerten sich. Der starke Wind war auch irgendwie nervig, genau so die Tatsache, den Bus knapp verpasst zu haben, da dieser zu frueh vorbei fuhr. Und dann flog natuerlich an der Haltestelle auch wieder viel Muell, Zigarettenasche und Staub durch die Gegend. Ich stoerte mich an Erinnerungen an meine "Kindheit" und meinen "Vater", fuhr schliesslich nach S., habe dort schnell andere, luftigere Kleidung herausgesucht, ein paar Fotos von den neuen Karten gemacht, dann musste ich auch schon wieder los. Bis auf einige wenige Asis war die Fahrt schoen ruhig. Okay, in K. gab es einige Probleme beim Umsteigen, aber das konnte man akzeptieren. Beim Zoll schliesslich, der uebrigens nicht ganz da lag, wo laut Brief angegeben, mussten WIR eine ganze Weile warten. Weitere Kommentare spare ich mir lieber, nur soviel: Es war das reinste Affentheater. Wieso man uns herbestellte? Bestimmte Waren sind bis zu einem bestimmten Preis zollfrei, sonst wird eine Gebuehr erhoben. Unser Paket lag knapp einen Euro ueber der Grenze. Also wurde Zoll faellig, und zwar beim gueltigen Prozentsatz nur einige wenige Cents! ;/ Die wollte der Typ dann auch nicht haben, weil er nicht haette wechseln koennen... Wegen der paar Cents bzw nun komplett umsonst, faehrt man einmal quer durch die Stadt! Das ganze Theater wegen so einem Bloedsinn! Da haben die fuer die Buerokratie mehr Geld ausgegeben, also fuer das Versenden des Benachrichtungsbriefes, usw. Oder ist das jetzt Masche der Post, um die Pakete nicht mehr bis zum Kunden zustellen zu muessen? Wir haben unseres gleich zum Mitnehmen bekommen. War aber auch nicht schlimm, war ja ziemlich klein... Zuerst war ich stutzig, weil es wohl direkt beim Frankfurter Zoll schon einmal geoeffnet wurde, weil sie sich ueber den Inhalt haetten vergewissern wollen, aber gefehlt hat wohl nichts, ich habe direkt auf dem Amt nachgesehen. Also zumindest die gekaufte Ware war drin, ob sonst irgendwas drin war (Zettel, Beilage, etc?), was nun fehlte - Keine Ahnung.
Nun machten WIR uns auf den Weg zu meiner Uni, schnell noch die eine Semesterarbeit in den Briefkasten werfen, danach mit dem Bus weiter zum Center, dort essen gegangen, danach wieder nach R. Was heute etwas stoerte, waren zahlreiche Insekten in den Bussen und Bahnen, sowie Unmengen an gaffender "Normalos"... Festgestellt: Ich kann nichtmal mit einer kurzaermligen und weiter ausgeschnittenen Bluse herumlaufen, ohne dass nicht 5 Personen tuscheln, wie blass ich waere, und eine alte Frau einen sogar fragt, ob man krank sei, weil man so weisse Haut habe... Das meine ich ernst! Bei 5 Leuten und dieser alten Dame habe ichs mitbekommen, ob noch mehr Menschen getratscht haben, weiss ich nicht. Ich meine, bei letzterer mag es ja nett gemeint sein, dass sie sich vielleicht gesorgt hat, aber ich finds weniger schoen, wenn mich die Menschen anstarren, als stamme ich von einem anderen Planeten, nur, weil ich nicht so aussehe, als habe ich die letzten 24 Stunden auf einem Grill gelegen, wie sie... Ehrlich gesagt find ich bei Europaeern extrem gebraeunte Haut haesslich. Bei von Geburt an dunkelhaeutigen Menschen finde ich es passend, weil ja irgendwie auch Haar-, Augenfarbe etc dazu "passen", aber wenn ich Leute sehe, mit hellblauen Augen und womoeglich weissblondem Haar, die sich dann gebraeunt haben, als stammten sie aus Schwarzafrika... Das passt einfach nicht. Aber soll doch jeder machen, was er moechte - Nur, dass sie mich anstarren, weil ich nicht so bin, finde ich unangenehm (Schliesslich will ich nicht auffallen, sondern einfach nur so sein, wie ICH es moechte!).
Die Zeit im Bus schien nicht zu vergehen. Es dauerte aber wohl auch wirklich laenger, als sonst: Zuhause war ich erst gegen 19 Uhr. Draussen am See stand ein Graureiher, also bin ich nochmals mit der Kamera hinunter gegangen, habe allerdings kein gutes Foto machen koennen, weil einige Kinder ihn dann auch schon gesehen hatten und laut schreiend angerannt kamen und den Vogel damit natuerlich sofort aufscheuchten :/ Auch einige Maeusebussarde flogen hier ueber das Feld, leider habe ich davon auch keine Bilder machen koennen, war zu langsam. Eine Fledermaus habe ich auch zu sehen geglaubt, um diese Uhrzeit schon, und das, obwohl es noch so relativ hell war. Eigentlich ist es hier wirklich schoen... Zuhause habe ich erst einmal das Paket ausgepackt und ein zweites bei den Nachbarn geholt... Die Badesachen :) Hat mich wirklich sehr gefreut. Habe also Fotos gemacht, einige Sachen online gestellt, mich danach wegen meiner Schmerzen hingelegt, bin eingeschlafen, recht lange... Viel mehr war heute eigentlich nicht mehr. Da die Busfahrzeiten sich veraendert haben, mussten WIR auch frueher gehen, als sonst. Nur der Busfahrer schien davon noch nichts zu wissen und kam daher viel zu spaet - So eine lange Wartezeit.
Aber man gewoehnt sich wohl an alles... Immerhin der Bus war relativ leer bzw es gab noch zwei Sitzplaetze, das genuegt UNS schon. Morgen werde ich weiter an der Semesterarbeit schreiben (Oder kann ich einen Tag pausieren und genuegt es, wenn ich Mittwoch und Donnerstag daran arbeite - Darf ich es riskieren?), und ER wird mit endlich einen gewissen Bildband aus S. im Norden mitbringen, ich bin schon gespannt, wie der Rest des Buches ist, einige Seitenscans habe ich online schon gesehen und ich bin vom Kuenstler ja eine gute Qualitaet gewohnt. Wie ich fuer solche "Luxusartikel" noch Geld habe, fragt ihr euch vielleicht? Ich lege mir zu Beginn jedes Monats (Ich weiss ja, wieviel Geld WIR so zur Verfuegung haben werden) gewoehnlich einen groben Plan an. Feste Kosten wie Miete und Strom werden gleich abgezogen, der Rest wird in etwa aufgeteilt: Nahrungsmittel, Kleidung, restliche Dinge, und natuerlich ein Teil, der auf jeden Fall gespart werden soll oder fuer Notfaelle da sein soll, als Reserve. Die restlichen Dinge sind alles von Buechern ueber Dekoration, (Antik)Schmuck und Flohmarktkaeufe bis hin zu Badesalzen, Kerzen, etc. Die einzelnen Hoechstgrenzen fuer die einzelnen "Bereiche" koennen natuerlich leicht variieren, wenn absehbar ist, dass zB "kleidungsmaessig" keine Ausgaben da sein werden, kann das Geld sich in den Spar- und den "Sonstige"-Bereich aufteilen, usw Ich denke, mit diesem Prinzip kommt man eigentlich immer gut ueber den Monat, und wie ihr seht, ich kann mir ja schon auch so einige Luxus-Artikel leisten, und das, obwohl ich, finanziell gesehen, nicht gerade gut dastehe... (Mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich bestimmte Kosten, die andere Menschen haben, nicht habe, weil ich zB weder rauche noch Auto fahre). Das Prinzip finde ich auf jeden Fall besser, als sich einen ganz starren Plan mit einzelnen Artikeln zu machen, aber da muss jeder selbst wissen, womit er besser zurecht kommt.
"Zuhause" in R. hatte ich wieder eine Motte in meinem Zimmer. Sofern es pro Abend nur eine ist und ich die auch sofort erwische, koennte ich damit fast leben. Ohne waers natuerlich schoener, aber so kann mans nicht ertragen... Mein "Vater" jammerte auch wieder und in den Nachrichten erfuhr ich, dass eine Muellhalde hier in der Gegend abgebrannt worden sei. Das war es also! Mir waren heute Nachmittag waehrend der Busfahrt vermehrt dunkelgraue Wolken am sonst unbewoelkten Himmel aufgefallen und ich hatte mich schon gewundert. Nun weiss ich ja, was es war... Die Medien haben wohl alle Menschen gewarnt, nicht hinaus zu gehen und die Fenster zu schliessen. Tja, im Bus hat man davon natuerlich nichts mitbekommen und die Fenster waren, wie immer, sehr weit offen. Also habe ich wieder einmal eine volle Ladung Giftstoffe abbekommen... Hier im Alltag wohl leider unvermeidlich. Mal sehen, wie lange ich heute wach bleibe, ein wenig muede bin ich schon. Und ich frage mich, ob und worueber ich nachher schreiben werde. Gehabt euch wohl.
cn P
P.S.: 3 Osterglocken bluehen mittlerweile, damit eine Minderzahl. Und ploetzlich erscheinen auch noch einige Schneeglanz-Pflaenzchen, die eigentlich schon im Januar haetten bluehen sollen... Irgendwie bluehen die Pflanzen dieses Jahr sehr "regellos" ;)