Gefahr einer “Erosion” der Nationalstaaten?

Diese Konzerndominanz wird auch in der aktuellen Finanzkrise sichtbar. Zum Beispiel erlebte unsere Regierung, wie arrogant die Manager des Weltkonzerns General Motors bei den Opel-Verhandlungen auftraten.

Globalisierungskritiker befürchten sogar für die Zukunft einen zunehmenden Einfluss der multinationalen Konzerne und der Banken auf die Politik und damit schwindende politische Einflussmöglichkeiten der Regierungen. Die Kritiker sprechen schon von einer „drohenden Erosion der Nationalstaaten“ und sehen darin sogar eine Gefahr für die Demokratie.

Aber „Globalisierung ist kein Schicksal; eine andere Welt ist möglich“, sagen die Zukunftsforscher. Hoffen wir, dass positivere Lösungen für die Gesellschaft von morgen gefunden werden. Daran arbeiten insbesondere zahlreiche Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Bekannt ist zum Beispiel die weltweite Organisation „Attac“ (association pour une taxation des transactions financières pour l’aide aux citoyens, zu Deutsch: „Vereinigung für eine Besteuerung von Finanztransaktionen zum Nutzen der Bürger“). Attac wurde 1998 gegründet und bezeichnet sich als globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation.

Eine schweizerische Organisation mit ebenfalls globalisierungskritischem Charakter ist die „Erklärung von Bern“. Dieses Aktionsbündnis sorgte mit seiner jüngsten Recherche „Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz“ für Aufsehen. Das Buch hat den internationalen Rohstoffhandel zum Thema, in dem mehrere in der Schweiz ansässige Konzerne mitmischen. Man sagt, dass die Schweiz zum Beispiel an jeder dritten Tonne Erdöl, die weltweit gehandelt wird, beteiligt ist. Das Buch berichtet nicht nur über die Funktionsweise des Rohstoffhandels, die komplizierten Konzernstrukturen im Hintergrund und die Konflikte und Opfer in den Herkunftsländern, sondern auch darüber, wie man überall die Steuerbehörden austrickst, Dabei entsteht das Bild einer mächtigen Branche, die große Gewinne macht und deren Geschäftspraktiken zumindest problematisch sind. Am Beispiel der Kupferminen in Sambia werden auch die ökologischen Folgen dieses Handels sichtbar gemacht. Die Verfasser der Recherche hoffen, dass durch diese Publikation die schweizerische Öffentlichkeit sensibilisiert wird.

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Redaktion

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