Es geht mir besser. Gestern früh hatte ich noch einmal eine derbe Krise, seither ist es gut. Genau das, was Samson geschrieben hat, waren auch meine Gedanken.
Was mein "Freund" jetzt treibt, muss mir egal sein und ist es mir im Moment auch.
Wir hatten uns vor ein paar Wochen schon darauf geinigt, dass er sich ein Zimmer sucht, was er auch prompt gefunden hat und dort am Freitag/Samstag einzieht.
Ansonsten habe ich ihn jetzt wohl los gelassen, aber ich kann niemandem erklären, welche Hölle ich durchlebt habe. Ich hatte selbst in meinem schlimmsten Depri Zeiten nicht solche Schmerzen. Ich habe aufgehört zu essen, konnte erst gestern wieder 2 Gabeln warmes Essen zu mir nehmen. Heute früh hab ich schon eine Scheibe Brot geschafft
Ich habe gestern Abend einer Freundin geschrieben, dass mir jetzt wieder bewusst wurde, wie stark ich bin und mir das einen Schub nach vorne gegeben hat.
Ich weiß, dass ich das alles schaffe und wenn es mir dreckig geht - na und, dann geht es mir eben 2 Tage dreckig und dann geht es wieder weiter. In den Tagen, in denen es mir gtu geht, will ich versuchen, so viel Kraft wie irgend möglich zu sammeln, damit ich davon zehren kann.
Beim Psychologen bin ich angemeldet Samson. Heut Mittag bekomm ich meinen Ersttermin mitgeteilt.
Gestern fiel mir auf, dass ich uns trotz allem immer als Einheit gesehen habe. Wir waren ein Fleisch wie man so schön sagt. Und nun musste ich dieses Fleisch trennen, das waren meine großen Schmerzen. Ich hab geschrien, so weh hat es getan, es war wirklich die Hölle und ich bin froh, dass ich es hinter mir habe.
Trotzdem glaube ich nicht, dass es Mitleid ist Samson. Wir können immer noch sehr klar reden und uns unsere Gedanken schildern. Auf der einen Seite ist das für mich ein Zeichen, dass wir eine emotionale Distanz aufgebaut haben, sonst ginge das nicht so klar. Vielleicht brauchen wir aber die Distanz, um wieder zueinander finden zu können...
Ich gehe auch von mir aus nur noch selten auf ihn zu, er hängt die halbe Nacht an mir und sucht meine körperliche Nähe. Ich hab damit auch kein Problem, weil ich nicht glaube, dass er schon Sex mit dieser anderen Frau hatte.
Ob ich ihm verzeihen kann, was er mir angetan hat, wie er mich im Stich gelassen hat, dass weiß ich jetzt noch nicht, darüber denke ich auch zur Zeit überhaupt nicht nach. Das wird die Zeit zeigen.
Aber ich rechne es ihm sehr hoch an, dass er gleich zu Anfang zu mir gekommen ist. Es wäre für mich noch schlimmer gewesen, wenn er es hätte laufen lassen und nach 3 Monaten Affäre gekommen wäre um zu beichten.
Für mich ist das ein enormer Vertrauensbeweis, auch wenn ich gerade gesundheitlich so angeschlagen bin.
Liebes Giftchen 
nein, es ist nicht die Angst alleine zu sein, ich liebe diesen Mann. Im Moment blockiere ich zwar meine Gefühle, aber er ist mein Mann, den ich behalten will.
Ich kann auf eigenen Beinen stehen, bin finaziell unabhängig. In dieser schweren Krise hab ich gemerkt, dass hier sehr viele Menschen für mich da sind und mich halten, wenn ich falle. Es ist keine Abhängigkeit, es ist Liebe.
Wir müssen beide dringend einen Weg finden, wieder miteinander reden zu können, diesen Weg haben wir verlassen, weil wir zu viele Probleme mit den Kindern/Beruf/Familie hatten. Das hier alles im einzelnen aufzuschreiben, wäre zu viel, aber uns ist ganz klar, wo unsere Probleme liegen, wir wissen nur nicht, wie wir sie in den Griff bekommen sollen.
Glaub mir, er ist sehr verzweifelt und leidet. Ich sehe seine Augen, wenn wir reden... Er wollte mir nie so weh tun, wie er es jetzt getan hat, aber er ist auch nur ein Mensch.
Versteh mich nicht falsch, ich will sein Handeln nicht verteidigen, ich will es nur erklären, zumindest so, wie ich es wahrnehme.
Ob ich ihm verzeihen kann, weiß ich nicht, aber das hab ich oben schon geschrieben.