Materialismus versus Idealismus
Ich kann es wirklich nicht sagen: ob ich Materialist bin oder Idealist. Sicherlich bin ich enttäuschter Idealist. Da ist man geradezu prädestiniert für Zynismus und Unglück. Wie beneide ich doch Menschen, die sich nicht ständig an den (guten) Argumenten der 'Gegenseite' abarbeiten. Heute Mittag klingelte mal wieder ein religiöser Bekehrer an meiner Tür. Früher machte ich noch gerne auf und debattierte etwas mit ihnen; seit einigen Jahren aber stürzt es mich immer wieder in tiefe Depression wenn ich auf Menschen treffe, die so überzeugt von ihren vermeintlich Wahrheiten sind.
Das Paradoxon meines Lebens ist vielleicht, dass ich wie ein Ertrinkender nach einer Wahrheit (auch für mich) suche, und doch nur immer skeptischer gegenüber allem werde.