Ray Kroc

Der 1902 geborene Ray Kroc baute die mittelständische Firma, die ursprünglich McDonalds Systems Inc. hieß, zu einem Weltunternehmen auf. Er ließ sie als McDonalds Corporation in seinem Bundesstaat registrieren. Das hatte nach US-Recht den Vorteil der beschränkten Haftung. Er betätigte sich nicht nur als Franchise-Geber, sondern auch als Immobilienhändler. Er kaufte für die Firma interessante Immobilien auf und verpachtete diese später an seine Franchise-Nehmer, nicht ohne dafür ansehnliche Mieten und nette Umsatzprovisionen zu kassieren. Das brachte ihm zusätzliche Einnahmen und letztendlich einen großen Immobilienbesitz ein (nur der Vatikan besitzt zur Zeit noch mehr Grund und Boden).

Die Organisation der Firma stützte Kroc auf folgende Eckpfeiler: Zum einen konnte er mit hoch motivierten Franchise-Nehmern arbeiten, die sich vor Ort um den Vertrieb kümmerten. Die Qualität und Frische der von ihnen verarbeiteten Lebensmittel sollte durch Zulieferer aus der jeweiligen Region sichergestellt werden. Und die Corporation übernahm die Logistik, organisierte den Produktionsablauf, die Menüplanung, das Marketing, die Werbung sowie die Ausbildung von Führungskräften.

Kroc zog die Sache sehr penibel auf. Wie gründlich er war, zeigt sein erstes „Operations Manual“. Dort war zum Beispiel festgelegt, dass 453,6 Gramm Hackfleisch zehn Burger ergaben, die Brötchen genau 17 Sekunden getoastet werden mussten  und zur Reinigung der Shake-Maschinen je 9,5 Liter Wasser mit einer Packung Reinigungsmittel vermischt werden sollten.

Aber Krocs Konzepte waren so griffig, dass sich fast überall in den USA Franchise-Nehmer fanden. 1967 begann dann die Auslandskarriere des Franchise-Gebers. In Kanada und Puerto Rico wurden die ersten McDonald’s Restaurants außerhalb der USA eröffnet. 1971 gab es das  erste europäische McDonald’s Restaurant in Amsterdam. Im gleichen Jahr eröffnete auch in München erstmals ein McDonald’s. 1990 fand Mc Donald‘s dann die ersten Franchise-Nehmer in der ehemaligen DDR und 1993 eröffnete das erste McCafé in Australien. Insgesamt findet man heute Mc Donald’s-Gastronomie in 118 Ländern. Dort zu essen, ist in vielen Regionen noch ein Statussymbol, in anderen, wird seine Kost als fett und minderwertig eingestuft. Die Lokale bemühen sich daher heute um mehr Lokalkolorit. Zum Beispiel servieren sie auf dem indischen Subkontinent den „Chicken Maharaja Mac“, eine Hühnchen-Variante des Big Mäc, in Japan kann man einen „Teriyaki-Burger“ bekommen und der „China Rice Burger“ soll chinesische Kunden erfreuen. Sogar in Israel ist McDonald’s seit 1993 vertreten und hat dort Restaurants eröffnet, die die Koscher-Regeln beachten. Diese Aktivitäten laufen unter dem Stichwort “Glokalisierung”.

Ray Kroc wurde mit seiner Corporation ein reicher Mann. Sein Vermögen wurde auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt. Er starb im Jahre 1984 mit 82 Jahren. Seine Geschäftsnachfolger führen den Konzern in seinem Sinne weiter. passen ihn aber recht flexibel den jeweiligen Trends an.

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