“Der Kompromiss ist der beste und preiswerteste Anwalt”, ist vom schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson überliefert, der Werke wie “Die Schatzinsel” oder “Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde” verfasst hat. Leider endet nicht jeder Konflikt mit einem Kompromiss und manchmal muss man sich mit unfairen Arbeitgebern, uneinsichtigen Ehegatten oder unseriösen Verkäufern herumschlagen. Ein Anwalt oder eine Anwältin verhilft Ihnen zu Ihrem Recht – bis vors höchste Gericht. Doch wie findet und erkennt man einen guten Rechtsvertreter?

Qual der Wahl

Die Zahl zugelassener Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen in Deutschland wächst. Im Jahr 2019 waren 195.104 bei der Bundesrechtsanwaltskammer registriert. Zehn Jahre zuvor praktizierten rund fünfzehntausend Rechtsvertreter weniger. Zudem eröffnet das Internet die Möglichkeit, einen Anwalt vom anderen Ende der Republik zu beauftragen. Das macht es nicht unbedingt leichter, den richtigen Rechtsvertreter für das eigene Anliegen zu finden. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen, einen guten Anwalt zu finden.

Rechtsgebiet eingrenzen

Nicht jeder Anwalt ist auf jedem Rechtsgebiet versiert. Überlegen Sie, in welches Rechtsgebiet Ihr konkretes Problem fällt und konzentrieren Sie Ihre Anwaltssuche auf Rechtsvertreter, die sich auf dem Gebiet auskennen. Ein Fachanwalt muss es in den meisten Fällen nicht zwingend sein, seine besonderen theoretischen und praktischen Erfahrungen sind jedoch bei komplexeren Fragestellungen von Vorteil. Ein guter Anwalt wird seine juristische Kompetenz klar darlegen, wie etwa dieser Rechtsanwalt aus Oranienburg. Herr Marko Jonuleit ist der richtige Ansprechpartner bei Fällen in den Bereichen Arbeitsrecht, Datenschutzrecht, Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Kita-Recht, Verwaltungsrecht und Zivilrecht. Anwälte für jedes Rechtsgebiet finden Sie über die Internet-Suchmaschine, Anwaltsportale, das örtliche Branchenbuch oder den Anwaltsverein. Auch eine Empfehlung aus dem Familien- und Freundeskreis kann zum passenden Rechtsvertreter führen.

Beim ersten Kontakt gut hinhören

Kein Anwalt kann den Ausgang eines Falls garantieren – und ein guter Anwalt wird Ihnen deshalb keine Versprechungen machen. Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen bereits beim ersten Kontakt irgendwelche Garantien und Versprechen gemacht werden. Ein seriöser Anwalt muss die Fakten und Beweise Ihres Falls analysieren, und wird ihnen basierend auf der Grundlage des Gesetzes oder der aktuellen Rechtsprechung erst anschließend eine durchdachte Lösung mit fachlichen Argumenten präsentieren. Dabei sollte Potenziale und potenzielle Hürden thematisiert werden, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt.

Erreichbarkeit

Anwälte haben viel zu tun, jonglieren sie in der Regel etliche Mandantenfälle gleichzeitig. Dennoch wird ein guter Anwalt für Sie erreichbar sein, wenn Sie Fragen oder Probleme haben. Ist ein direkter Anruf nicht möglich, sollte zeitnah ein Rückruf erfolgen. Dabei sei aber auch gesagt, dass der direkte Draht in einigen Rechtsgebieten wichtiger ist als in anderen (etwa bei Fällen zum Sorgerecht im Vergleich zu Fällen von Schadensersatzrecht). Ein weiterer Aspekt der Erreichbarkeit ist, dass Ihr Anwalt pünktlich ist und Sie stets auf dem Laufenden hält, wenn sich in Ihrem Fall etwas Neues ergeben hat. Dazu gehört auch, dass Ihnen Kopien von Schriftsätzen zu Ihrer Rechtsangelegenheit, etwa des Gerichts oder der Gegenseite, zeitnah zugeleitet werden.

Kostenhorizont abstecken

Die Kostenfragen hält viele Menschen davon ab, sich einen Rechtsbeistand zu suchen und bleibt oft auch dann noch im Hinterkopf, wenn die Anwältin oder der Anwalt bereits beauftragt ist. Die Frage nach dem Kostenaufwand sollten Sie deshalb beim Erstkontakt klären. Ein guter Anwalt wird Ihnen ehrlich erläutern, welche Schritte in Ihrer Rechtsangelegenheit eingeleitet werden müssen und welche ungefähren Kosten damit verbunden sind. Die konkreten Kosten hängen von der Rechtssache und dem Verlauf des Falls ab und lassen sich im Vorfeld nicht immer abstecken. Grundsätzlich orientieren sich Anwaltshonorare am Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Ähnlich wie Ärzte dürfen auch Anwälte ihr Honorar nicht einfach eigenmächtig festlegen, sondern richten sich bei der Berechnung nach dem RVG. Sowohl Pauschalhonorare wie auch Stunden- beziehungsweise Aufwandshonorare sind abhängig von der Rechtsangelegenheit üblich.

Tipp: Eine Rechtsschutzversicherung kann die Kosten einer Rechtsberatung oder eines Rechtsstreits übernehmen. Zudem stehen finanzschwächeren Verbrauchern finanzielle Hilfen (Beratungshilfe und Prozesskostenhilfe) offen. Rechtspfleger am öffentlichen Amtsgericht helfen bei der Beantragung. Zwar muss die individuelle Bedürftigkeit festgestellt werden, um finanzielle Hilfen in Anspruch zu nehmen, doch der Aufwand lohnt sich, damit Sie endlich zu Ihrem Recht kommen.

Auf das Bauchgefühl hören

Neben Fachtiteln und fachlichen Argumenten gehören auch Sympathie und Vertrauen zum Verhältnis zwischen Anwalt und Mandant. Schließlich sind viele Rechtsangelegenheiten vertraulich und sensibel. Hören Sie deshalb bei der Wahl eines Anwalts auch auf Ihr Bauchgefühl und nehmen Sie Abstand, wenn Sie sich mit einem Rechtsvertreter nicht wohl fühlen sollten. Einige Rechtsangelegenheit sind emotional oder langwierig und sollten nur von einer Anwältin oder einem Anwalt begleitet werden, dem Sie vertrauen.

Fazit

Die Wahl des richtigen Anwalts ist in Zeiten des Internets, Anwaltsportalen und öffentlichen Rechtsforen nicht unbedingt leichter. Doch es gibt einige Tipps, die Ihnen dabei helfen, einen guten Anwalt und für Sie und für Ihren Fall passenden Rechtsvertreter zu finden. Wenn sich Ihre Rechtsangelegenheit per Telefon, E-Mail und Post erledigen lässt, kann das Verhältnis zwischen Anwalt und Mandant sogar quer durch die Republik funktionieren.

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Redaktion

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