Deutschland liebt Kaffee! Das ist keine bloße Behauptung, sondern längst bewiesen. Laut dem Deutschen Kaffeeverband trinken die Bundesbürger jährlich ungefähr 163 Liter pro Kopf – damit zählt Kaffee neben dem Wasser zu den Lieblingsgetränken schlechthin. Ein frisch gebrühter Kaffee am Morgen ist somit ein unverzichtbarer Start in den Tag. Doch während einige auf die schwarzen Bohnen schwören, blicken andere skeptisch auf sie hinab. Ist Kaffee nun ein Genussmittel mit Nebenwirkungen oder ein unterschätztes Superfood?
Inhaltsverzeichnis
Was steckt eigentlich in der schwarzen Bohne?
Wer den Kaffee schon einmal genauer unter die Lupe genommen hat, merkt schnell: Er ist mehr als nur Koffein. Kaffee enthält nämlich über 1.000 bioaktive Substanzen, die unter anderem entzündungshemmend, antioxidativ und zellschützend wirken. Beim Kaffee selbst gibt es eine große Bohnenvielfalt, und jede Bohne variiert nicht nur im Geschmack, sondern auch in den gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Hier finden Sie eine kurze Liste über einige der wichtigsten Substanzen:
- Koffein: Anregend, wachmachend
- Chlorogensäure: antioxidativ, stoffwechselregulierend
- Kaffeinsäure: Entzündungshemmend
- Trigonellin: Antibakteriell, neuroprotektiv
- Kahweol & Cafestol: Beeinflussen Leberenzyme, teils antioxidativ
- Melanoidine: Entstehen beim Rösten, antioxidative Wirkung
- Polyphenole: Zellschutz durch Bekämpfung freier Radikale
Wichtig: Je nach Bohnensorte, Anbaugebiet und Zubereitung variiert die Konzentration dieser Stoffe erheblich. Die Liste soll Ihnen nur eine kleine Grundübersicht geben.
Die Wissenschaft ist weitestgehend einer Meinung
Geht es nach der Wissenschaft, so ist sie sich weitestgehend einig: Kaffee hat zahlreiche positive Aspekte für die menschliche Gesundheit. So belegt eine im British Medical Journal (2017) veröffentlichte Studie den Einfluss von Kaffee auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Personen, die täglich Kaffee konsumieren, leben länger und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders Frauen profitieren laut Studie von einem moderaten Konsum von drei bis vier Tassen täglich.
Aber damit noch nicht genug! Zahlreiche Studien belegen: Wer täglich Kaffee trinkt, reduziert sein Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 30 %. Dabei scheint nicht nur das Koffein eine Rolle zu spielen – auch entkoffeinierter Kaffee zeigt schützende Effekte. Außerdem liebt die Leber den Schluck Kaffee aus der Tasse. So deuten Studien darauf hin, dass Kaffee sich vorbeugend bei zahlreichen nichtalkoholischen Lebererkrankungen auswirkt. Bereits zwei Tassen täglich senken das Risiko.
Zusätzlich gibt es etliche Studien, die nicht nur eine Konzentrationssteigerung durch Kaffee belegen, sondern auch einen Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer zeigen.
Die Kehrseite der Medaille
Eine Medaille hat immer zwei Seiten, und so birgt auch der Kaffee ein paar Schattenseiten. Zu viel Koffein kann Nervosität, Schlafstörungen oder Herzrasen auslösen – vor allem bei empfindlichen Menschen. Auch in der Schwangerschaft sollten Sie lieber nicht zum braunen Gebräu greifen. Und wer ungefilterten Kaffee (z. B. French Press) trinkt, sollte wissen, dass bestimmte Diterpene den Cholesterinspiegel erhöhen können.
An diesem Punkt müssen wir aber anmerken: Die Menge macht das Gift! Damit Sie den morgendlichen Schluck bedenkenlos genießen können, haben wir nachfolgend einige Tipps vorbereitet:
- 3 bis 5 Tassen pro Tag gelten als gesundheitlich unbedenklich
- Am besten gefiltert trinken
- 8 bis 10 Stunden vor dem Schlafen keinen Kaffee trinken
- Nicht zu viel Zucker und Sahne
- Individuelle Verträglichkeit beachten
Die Studienlage zeigt also deutlich, dass Kaffee überwiegend positive Effekte auf den Menschen hat. Wer ihn bewusst genießt, kann seine Gesundheit langfristig unterstützen – ohne schlechtes Gewissen.

