Die Julirevolution von 1830 brachte das endgültige Aus  für die  Bourbonen in Frankreich. Ausgelöst wurde die Revolution durch die Absicht von König Karl X., die Vorherrschaft des Adels in vollem Umfang wieder herzustellen. Als der König dann auch noch versuchte,  das Parlament aufzulösen, in dem die Liberalen die Mehrheit hatten. und die Pressefreiheit aufzuheben sowie das Wahlrecht weiter zu beschränken, revoltierten im Juli 1830 in Paris Handwerker, Arbeiter und Studenten. Ein Teil der Streitkräfte lief ebenfalls zu ihnen über. Es gab wieder Barrikaden. Einer der wichtigsten Köpfe der Julirevolution war der liberale Journalist Adolphe Thiers, der später der erste Präsident der Dritten Republik wurde.

Die Revolutionäre zwangen den König zur Abdankung. Er floh nach England. So endete die Revolution mit einem Sieg des liberalen Bürgertums. Das war auch ein ermutigendes Signal für die demokratischen Bewegungen im übrigen Europa, vor allem in Belgien, Deutschland, Italien und Polen.

In Frankreich gründete sich nun – mit Unterstützung des Marquis de Lafayette – eine konstitutionelle Monarchie. Die Kammer wählte Louis Philippe, Herzog von Orléans, und verkündete ihn als “König der Franzosen von Gottes Gnaden und durch den Willen des Volkes“. Offiziell führte er  nur den Titel “König der Franzosen”.

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Redaktion

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3 Comments

  • kulturfanzwo

    1. Mai 2012 - 17:35

    Der Fortschritt war 1830 nicht die demokratische Republik, sondern die konstitutionelle Monarchie-. Der Bürgerkönig wurde von der überwältigenden Mehrheit der „Kammer“ gewählt. Das war ein Gremium, das aus einer oberen und einer unteren Kammer bestand.- Nach der französischen Verfassung von 1814 waren die Mitglieder der oberen Kammer vom König aus der ihm nahestehenden Aristokratie ernannt worden. Zur unteren Kammer konnten von 33 Millionen Einwohnern nur 94000 wählen, da nur diejenigen das Wahlrecht besaßen, die mindestens 300 Franken direkte Steuern zahlten. Eine richtige demokratische Republik im heutigen Sinne gab es in Frankreich erst seit 1871.

  • abc

    3. Januar 2014 - 17:37

    Was so leider schlichtweg nicht stimmt, ist dass Louis Phillipe zum König von Gottes Gnaden gewählt wurde, dies fehlte eben genau in der geänderten Charte von 1830, genauso ist aber hier auch nicht die Rede vom Willen des Volkes. Dieser wurde auch nicht mal so sehr berücksichtigt, die “Revolution” wurde ja von Handwerkern und Studenten eher jakobinischer Prägung getragen, das neue System war aber vorallem die Vertretung großbürgerlicher Liberaler!

  • kulturfanzwo

    19. Dezember 2018 - 17:39

    Doch, die französische Kammer hat ihn so verkündet. Aber das ist ein wenig kompliziert. Die Situation im übrigen Europa hätte die französischen Liberalen in Widerspruch zu den eutopäischen Dynastien gebracht, was Thiers vermeiden wollte. Offiziell war der Bürgerkönig ein “König der Franzosen”. Ich habe jetzt versucht, das ein wenig in meinen Notizen einzuordnen.
    Deinen interessanten Kommentar lasse ich so stehen. Er erklärt auch noch einige Aspekte. Herzlichen Dank-

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