Agile Steuerungselemente nehmen in einer zunehmend dynamischen und komplexen Arbeitswelt eine stetig wachsende Rolle ein. Sie stellen mittlerweile ein Schlüsselelement für Unternehmen dar, um strategische Ziele effektiv zu verfolgen. Eine Methode, die in diesem Kontext besondere Aufmerksamkeit genießt, ist das OKR-System, kurz für „Objectives and Key Results“.
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Was genau ist die sogenannte OKR-Methode?
Ursprünglich in den 1970er Jahren von Intel-Mitgründer Andy Grove entwickelt und später von Unternehmen wie Google, LinkedIn und Spotify populär gemacht, hat sich die OKR-Methode als leistungsstarkes Framework und Managementmodell zur Zielsetzung, Ergebnisverfolgung und Erfolgsmessung etabliert.
Im Zentrum der OKR-Methode stehen dabei zwei zentrale Komponenten: Das qualitative „Objective“ (Ziel) und die quantitativen „Key Results“ (Schlüsselresultate). Ersterer Begriff beschreibt ein qualitatives, inspirierendes Ziel, welches innerhalb eines festgelegten Zeitraums (meist ein Quartal) erreicht werden soll.
Diese Komponente der OKR-Methode ist ambitioniert, motivierend und gibt eine klare Richtung vor. Demgegenüber fungieren die Key Results als quantitativ messbare Kriterien, die den Fortschritt hin zum Objective konkretisieren.
Einfach ausgedrückt beantworten Key Results die Frage: „Woran erkennen wir, dass wir das Ziel erreicht haben?“. In der Unternehmenspraxis werden pro Objective meistens drei bis fünf Key Results definiert, um den Fokus zu wahren und die Umsetzung realistisch zu halten. Die Zahl der Objectives ist auf maximal fünf Ziele beschränkt.
Faszinierende OKR-Methodik: Darum ist der Moonshot-Ansatz von Google ein wichtiges Basiselement
Die verständliche und klare Formulierung der Objectives und Key Results gilt dabei als ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Methode. Denn so können Missverständnisse vermieden und gleichzeitig der Teamfokus erhalten werden. Bestenfalls formulieren die Unternehmen ihre Key Results als sogenannte Stretch Goals.
Dadurch sind die Key Results theoretisch bis ins Unendliche skalierbar. Das schafft die Möglichkeit, ambitionierte Ziele zu definieren. Diese Vorgehensweise basiert auf den von Google entwickelten Moonshot-Ansatz.
Dieser besagt, dass es bereits ein Erfolg ist, wenn ein Key Result zu 70 Prozent erreicht wird. Aber: Dennoch sollten die Mitarbeiter eines Unternehmens ihre Ziele hochstecken, da diese dann laut der Moonshot-Theorie auch eher erreicht werden.
Transparenz und der Bottom-up-Ansatz fungieren als zusätzliche Erfolgsfaktoren
Ein weiteres wichtiges Merkmal von OKR ist die Transparenz. Das heißt konkret: Setzen Unternehmen die OKR-Methode gezielt und systematisch ein, sind die Ziele aller Teams und jedes einzelnen Mitarbeiters offen einsehbar.
Diese Offenheit fördert dann die Abstimmung zwischen Abteilungen, vermeidet Doppelarbeit und entwickelt ein gemeinsames Verständnis für strategische Prioritäten.
Darüber hinaus unterstützt die OKR-Methode auch die Selbstorganisation. Demnach definieren Teams ihre OKRs in vielen Fällen völlig eigenständig, aber immer im Einklang mit den übergeordneten Unternehmenszielen. Daraus entsteht wiederum ein Bottom-up-Ansatz, der Eigenverantwortung und Engagement stärkt und fördert.
Die Funktionsweise der OKR-Methode ist an einen klar definierten Zyklus gebunden
Die OKR-Methode folgt grundsätzlich einem klaren Zyklus. Zu Beginn eines Quartals oder eines unternehmensintern vorgegebenen Zeitraums werden die jeweiligen OKRs definiert. Idealerweise geschieht dies im Rahmen eines kollaborativen Prozesses zwischen Führungskräften und den verschiedenen Teams.
Während des Quartals erfolgt dabei eine regelmäßige Überprüfung in Form von wöchentlichen Check-ins oder OKR-Reviews. Dabei geht es darum, den Fortschritt der Key Results zu bewerten sowie Hindernisse und Schwachstellen zu identifizieren.
Je nach Ergebnis der Bewertung können die Verantwortlichen dann gegebenenfalls noch einmal nachjustieren. Am Ende des Zyklus steht eine Retrospektive, in der Erfolge gefeiert, Lernerfahrungen reflektiert und die Grundlage für die nächsten OKRs gelegt werden.
Was sind die relevantesten Aspekte für eine funktionierende OKR-Methode?
- klar definierte Ziele
- mehr Struktur und bessere Planbarkeit
- optimierte Messbarkeit des Erfolges
- deutlich verbesserte Transparenz im Unternehmen
- effizientere Zielerreichung durch klare Vorgehensweisen
- kontinuierliche Überprüfung und Skalierung der gesetzten Ziele
- höherer Teamzusammenhalt
- gezielte Fokussierung für alle Teams
Die OKR-Methode verbessert die Handlungsfähigkeit und verändert die Unternehmenskultur
Die OKR-Methode ist letztendlich weit mehr als lediglich ein reines Zielsetzungsinstrument. Vielmehr präsentiert sie sich in Gestalt eines strategischen Steuerungssystems, welches Klarheit, Fokus und Alignment in den Mittelpunkt rückt.
Dies stellt die grundlegende Basis dar, um das eigene Unternehmen in einer komplexen Welt weiterhin handlungsfähig zu halten.
Anders ausgedrückt: Wer die OKR-Methode richtig versteht und konsequent anwendet beziehungsweise umsetzt, der kann nicht nur bestimmte Ziele erreichen, sondern etabliert parallel dazu eine Kultur der Transparenz, der Verantwortung und der kontinuierlichen Verbesserung.