Der Bereich der Pflege steht aktuell an einem Punkt, an dem traditionelle Fürsorge und moderne Technologie gleichermaßen gefragt sind.

Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel bringen spürbare Herausforderungen mit sich. Die modernen digitalen Entwicklungen bieten jedoch konkrete Möglichkeiten für eine Entlastung und Verbesserung der Versorgung.

Das Ziel ist allerdings nicht, menschliche Nähe zu ersetzen. Es geht darum, die Pflegearbeit so zu gestalten, dass mehr Zeit für eine direkte, persönliche Zuwendung bleibt.

Digitale Kommunikation als Fundament

Seit 2025 wird die Telematikinfrastruktur schrittweise in allen Pflegeeinrichtungen verbindlich eingeführt. Über gesicherte Systeme wie „Kommunikation im Medizinwesen“ lassen sich zum Beispiel ärztliche Anweisungen, Pflegeberichte oder Medikationspläne datenschutzkonform übermitteln.

Menschen, die in der Pflege tätig sind, benötigen daher heute sichere Kenntnisse im Umgang mit digitalen Plattformen und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Diese Fähigkeiten erlauben schnellere Abstimmungen, verursachen weniger organisatorischen Aufwand und stellen zudem eine lückenlose Dokumentation sicher.

Unterstützung durch Künstliche Intelligenz

Der Einsatz von KI-Anwendungen nimmt in der Pflege ebenfalls zu. Sprachgesteuerte Dokumentationssysteme, automatisierte Pflegeprotokolle oder Analyse-Tools zur Sturzprävention gelten inzwischen als praxiserprobte Lösungen.

Der Nutzen davon liegt in der Zeitersparnis und in der präziseren Erfassung von relevanten Informationen. Gleichzeitig bleibt die Verantwortung für die pflegerischen Entscheidungen selbstverständlich stets bei den Fachkräften.

Wer sich für eine entsprechende berufliche Qualifizierung wie die Pflegehelfer Ausbildung entscheidet, profitiert somit davon, im Umgang mit solchen Systemen vertraut zu sein beziehungsweise frühzeitig in ihnen geschult zu werden.

Telepflege erweitert den Handlungsspielraum

Telepflegeangebote verbinden die Pflegekräfte und ihre Patient:innen auch über räumliche Distanzen hinweg. Ob Beratung per Videotelefonie, digitale Pflegeplanung oder Fernüberwachung bestimmter Vitalwerte: Die Möglichkeiten fallen vielfältig aus.

Um diese Angebote professionell nutzen zu können, braucht es jedoch technisches Verständnis, eine klare Kommunikation und die Fähigkeit, Informationen auch aus der Ferne richtig einzuordnen. Der Arbeitsalltag verschiebt sich zumindest in Teilen von einem direkten physischen Kontakt hin zu einer Mischung aus Präsenz- und Digitalpflege.

Digitale Grundkompetenzen werden immer wichtiger

Das Konzept der „Digital Literacy“ beschreibt die Fähigkeit, digitale Werkzeuge sicher, effizient und verantwortungsbewusst einzusetzen. Dies umfasst etwa den souveränen Umgang mit Soft- und Hardware, ein Bewusstsein für Datensicherheit sowie die Fähigkeit, digitale Prozesse auch kritisch zu reflektieren.

Diejenigen, die diese Grundkompetenzen beherrschen, können neue Technologien in ihren beruflichen Alltag integrieren, ohne sich überfordert zu fühlen.  Die digitalen Hilfsmittel sollen schließlich unterstützen und nicht zu zusätzlichem Stress führen.

Die gesetzlichen Grundlagen der neuen Anwendungen

Mit dem Digitale Versorgung und Pflege-Modernisierungs-Gesetz, kurz DVPMG, wurde der rechtliche Rahmen für digitale Pflegeanwendungen geschaffen.

Diese sollen künftig pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen unterstützen, unter anderem durch Erinnerungsfunktionen, Trainingsprogramme oder Kommunikationshilfen. Auch wenn bislang noch keine Anwendungen offiziell zugelassen sind, wird deren Einführung vorbereitet.

Pflegekräfte sollten sich also darauf einstellen, solche Angebote fachlich einschätzen und fachgerecht begleiten zu können.

Das Wichtigste: Alle Beteiligten von Beginn an einbinden

Erfahrungen aus entsprechenden Modellprojekten zeigen, dass digitale Veränderungen am besten gelingen, wenn die Beteiligten von Beginn an eingebunden werden.

Pflegekräfte, die aktiv Rückmeldungen geben, die Anwendungsmöglichkeiten mitgestalten und die Arbeitsprozesse gemeinsam mit technischen Fachleuten anpassen, sichern langfristig den Erfolg neuer Systeme.

Auf diese Weise entsteht eine Arbeitskultur, in der Technologie wirklich als Unterstützung wahrgenommen wird und der menschliche Aspekt der Pflege erhalten bleibt.

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