Bitcoin und Solana sind zwar beides Kryptowährungen, könnten in ihrer Ausrichtung und Funktionsweise aber kaum unterschiedlicher sein. Gemeinsam haben sie, dass sie beide aktuell zu den wertvollsten Kryptowährungen gehören – und natürlich als Basis die Blockchain-Technologie nutzen. Die eröffnet sowohl Privatpersonen als auch Wirtschaftsvertretern gänzlich neue Möglichkeiten.

Der alte Hase Bitcoin und die noch recht neue Kryptowährung Solana

Einige Jahre mehr hat Bitcoin, als erste öffentliche Kryptowährung überhaupt, natürlich auf dem digitalen Rücken. Die Kryptowährung wurde von “Satoshi Nakamoto” im Jahr 2008 als Antwort auf die Banken- und Wirtschaftskrise zum damaligen Zeitpunkt veröffentlicht – seit dem Jahr 2010 wird Bitcoin gegenüber anderen Währungen gehandelt, wodurch überhaupt erst ein effizientes Trading damit möglich wurde.

Da zeigen sich bereits die ersten Unterschiede zwischen den beiden Kryptowährungen: Während Bitcoins Gründer unbekannt ist und bis heute niemand verlässlich sagen kann, wer Satoshi Nakamoto tatsächlich ist, ist der Gründer von Solana bekannt. Das Projekt ging im Jahr 2017 unter der Leitung von Anatoly Yakovenko an den Start, seit dem Jahr 2020 ist Solana öffentlich weitläufig handel- und nutzbar. Die Kryptowährung ist also noch weitaus “jünger”, was sich auch an der aktuellen Marktkapitalisierung zeigt. Bitcoin kommt da auf rund 1,2 Billionen US-Dollar, was die älteste zugleich zur wertvollsten Kryptowährung macht. Solana erreicht rund 60 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung, was sie zur fünftwertvollsten Kryptowährung macht.

Unterschiede in der Funktionsweise

Bitcoin nutzt das sogenannte “Proof-of-Work-Verfahren”. Um auf der Blockchain neue Blöcke (Datensätze) zu erstellen, werden also fortlaufend hochkomplexe mathematische Formeln von unzähligen Rechnern rund um den Globus gelöst – die Personen, die ihre Rechenleistung dafür abstellen, erhalten dafür entsprechende Vergütungen in Bitcoin. Solana hingegen nutzt das “Proof-of-History-Verfahren”. Dort steht nicht mehr die Rechenleistung im Mittelpunkt, stattdessen werden die Ist-Bestände von Solana auf der Blockchain, mitsamt den einzelnen dazugehörigen Wallets, zur Verifizierung genutzt. Das ergänzt dieser Mechanismus um eine Zeit-Variable, mit der fortlaufend definiert wird, welches Ereignis vor oder nach einem anderen Ereignis auftrat.

Während Bitcoin oft für seine immense Energienutzung, bedingt durch das Proof-of-Work-Verfahren, kritisiert wird, verzichtet Solana also darauf – was auch den CO2-Fußabdruck der Kryptowährung reduziert. Die Funktionsweise von Solana ähnelt damit eher der von Ethereum. Beide haben gemeinsam, wie auch andere Kryptowährungen, wie der IOTA Kurs zeigt, dass die fortlaufende “Arbeit” an der Blockchain nicht direkt mit dem Preis korreliert und dieser stattdessen frei am Markt gebildet wird – was ein Unterschied gegenüber den “Stable-Coins” ist, die in ihrem Wert immer an einen US-Dollar gekoppelt sind.

Auch in ihrem Nutzen bestehen gravierende Unterschiede

Bitcoin ging als Konkurrenz-Währung gegenüber den klassischen Fiat-Währungen, die von Notenbanken betreut werden, an den Start. Davon leitet sich auch der Name “Kryptowährung” ursprünglich ab. Solana hingegen versteht sich eher als digitale Plattform, die eine ganze Reihe von Arbeiten übernehmen kann – zum Beispiel in Form von automatisierten Smart Contracts, bei denen Y ausgelöst wird, sobald ein vorher bestimmtes Ereignis X eintritt. Als Plattform konzipiert, können Entwickler auf Solana außerdem sogenannte “dApps” entwickeln. Das sind dezentralisierte Applikationen, die beispielsweise in der Wirtschaft, im Smart Home oder schlicht zur Unterhaltung genutzt werden können. Anders als klassische Apps, bei denen ein Unternehmen die Hoheit darüber genießt, sind dApps dezentral aufgelegt – und damit nicht direkt an ein Unternehmen gebunden.

In der freien Wirtschaft haben Plattformen wie Solana daher auch einen größeren Nutzen: Bitcoin ist lediglich ein Zahlungsmittel, mit dem sich digitales Geld (im jeweiligen Gegenwert der Bitcoins) zwischen mehreren Parteien transferieren lässt, ohne dafür Banken zwischenschalten zu müssen. Solana kann in der Wirtschaft beispielsweise mit den Smart Contracts genutzt werden: Da diese feste, unveränderbare Ereignisse und automatisierte Abläufe beinhalten, könnten sie Notare oder Anwälte teilweise obsolet machen – indem sich beide Parteien sicher sein dürfen, dass die jeweils andere Partei ihre vertraglichen Leistungen erfüllen wird, da diese bereits im Smart Contract einprogrammiert sind.

Große Unterschiede – aber trotzdem sind beides Krypto-Vorreiter

Die einzigartige Proof-of-History-Funktionsweise von Solana und Bitcoin als älteste und erste Kryptowährung machen beide zu Vorreitern der digitalen Industrie. Für die Wirtschaft und Unternehmen dürfte aber die digitale Plattform von Solana interessanter und vielseitiger nutzbar als das reine Zahlungsmittel Bitcoin sein.

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