Der Atem wird schneller, Beklemmungsgefühle machen sich breit und die Hände schwitzen. Wenn Ängste besonders stark in Erscheinung treten und zu Panikattacken führen, kann eine Angststörung dahinterstecken. Welche Anzeichen es dafür gibt, ist in diesem Artikel zusammengefasst.

So äußert sich die Krankheit

Die Angst bestimmt den Alltag. Die Angst dabei steht in keinem Verhältnis mehr zu der Situation, in welcher sich der Patient befindet. Angststörungen wirken sich sowohl psychisch als auch körperlich aus. Meist entsteht dabei ein Kreislauf der Angst, der es besonders schwer macht, der Angst und Panik wieder zu entkommen. Aus der Angst vor den Angstgefühlen isolieren sich viele Menschen, meiden Veranstaltungen, Treffen mit anderen Menschen oder der Familie. Ist die Angststörung besonders stark ausgeprägt, leidet das gesamte Berufs- und Arbeitsleben.

Ist eine Angststörung vorhanden, ist das verantwortliche Zentrum für die Angst in unserem Gehirn überaktiv, berichtet medizin-aspekte.de. Verantwortlich dafür können genetische Veranlagungen, Persönlichkeitsstörungen oder traumatische Erfahrungen im Leben sein. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bestimmte Bereiche des Gehirns dann stärker auf Reize wie Stressfaktoren reagieren.

Die Symptome einer Angststörung

Bei einer Angststörung gibt es eine ganze Reihe von Symptomen. Sie sind sehr individuell abhängig von der Person, dem Zustand und der Situation, sagt Dr. Jan Martin auf der Website angst-verstehen.de. Allgemein erleben die Menschen dabei ein starkes Unwohlsein und ein Beklemmungs- oder Unsicherheitsgefühl. Die Unruhe steigert sich dabei bis ins Unerträgliche. Häufig münden die Ängste auch in Panikattacken. Anzeichen für eine Panikattacke, die aus einer Angst resultiert, sind unter anderem:

  • Schwitzige Hände
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Brustenge und Atembeschwerden
  • Hyperventilieren

Die generalisierte Angststörung

Besonders häufig kommt es zu einer generalisierten Angststörung. Die Angst bestimmt dann alle Gedanken und Sorgen des gesamten Lebens. Die Ängste und Befürchtungen beziehen sich allerdings nicht nur auf bestimmte Situationen, Termine oder Herausforderungen, sondern erstrecken sich entlang vieler Bereiche.

Die Betroffenen machen sich übersteigerte Angst vor Krankheiten, dem Gesundheitszustand von Bekannten, dem möglichen Versterben bei einem Unfall, Verlusten, Hilflosigkeit in stressigen Situationen und vieles mehr. Die Angst ist dabei keine Sorge, sondern ein dauerhafter Gefühlszustand. Die Folge dieser Belastung der Seele können unter anderem Bluthochdruck, Verdauungsbeschwerden oder Schlafstörungen sein. Auch Depressionen können aus dem vermeintlich nicht enden wollenden Gefühl der Angst resultieren.

Mediziner sprechen immer dann von der generalisierten Angststörung, wenn diese Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten anhalten und an den meisten Tagen in Erscheinung treten. Die typischen Symptome einer generalisierten Angststörung sind:

  • Innere Unruhe
  • Nervöse Anspannung
  • Grübeln
  • Schlafstörungen
  • Nackenschmerzen und Muskelverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Schwitzen
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit
  • Schwindel

Behandlungsmöglichkeiten

Als besonders hilfreich bei Angststörungen hat sich Verhaltenstherapie erwiesen. Die Therapie hilft den Patienten dabei, Gedanken und Gefühle besser zu erkennen und zu verändern, sowie das Verhalten entsprechend anzupassen.

Mit Übungen und Gesprächstherapie haben Betroffene gute Erfahrungen machen können. Der Therapeut oder die Therapeutin setzen den Betroffenen dabei bewusst schrittweise Situationen aus, die bei ihm gedanklich und real Panik oder Angst auslösen. Dadurch kann dieser lernen, mit der Situation umzugehen und seine Gefühle besser zu verstehen. Dabei ist es am wichtigsten, möglichst früh den Weg zur Therapie zu finden, denn eine Angststörung wird hartnäckiger und schlimmer, je länger sie unbehandelt bleibt.

Behandlung mit Medikamenten

Nicht nur eine Therapie kann dabei helfen, die Angststörung loszuwerden. Wenn die Situation trotz Verhaltenstherapie unerträglich wird, kann es hilfreich sein, Medikamente vom Psychiater verschrieben zu bekommen. In erster Linie kommen dabei Antidepressiva (oftmals mit dem Wirkstoff Opipramol) zum Einsatz. Bis die erste Wirkung allerdings merkbar wird, vergehen einige Wochen. Bei ausgeprägten Panikstörungen setzen Mediziner aus angstlösenden Medikamenten wie Tavor ein. Allerdings werden diese nur im Akutfall und für kurzen Zeitraum gegeben, da sie eine hohe Gefahr der Abhängigkeit haben.

Bei Unruhezuständen und leichten Ängsten sind auch pflanzliche und nicht verschreibungspflichtige Mittel wirksam. Lavendel oder Baldrian sowie Johanniskraut können dabei helfen, die Ängste zu minimieren. Es gibt die pflanzlichen Mittel in Tabletten- oder Tropfenform. Auch Bachblütentropfen oder Pastillen sind geeignet.

Andere Möglichkeiten gegen die Angst

Wissenschaftler empfehlen zudem Entspannungstechniken und Sport. Ausdauersport wie Radfahren, Wandern oder Joggen können dabei helfen, Ängste zu reduzieren und den Kopf frei zu bekommen. Ärzte empfehlen darüber hinaus auch autogenes Training und Yoga. Mit bestimmten Verhalten können Betroffene sich auch selbst ihren Ängsten aussetzen und sich damit ein Stück weit selbst therapieren.

Disclaimer

Die in diesem Artikel zusammengetragenen Informationen stammen aus umfassenden Recherchen. Dennoch stellen sie keinen medizinischen Rat dar. Der Autor haftet ausdrücklich nicht für etwaige Schäden, die aus der Anwendung der hier gegebenen Informationen und Erfahrungen entstehen können.

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