Das Flackern einer Kerze fasziniert, ist romantisch und wirkt entspannend. Kerzen in der Wohnung anzuzünden, ist jedoch mit Gefahren verbunden.
Eine kleine Unaufmerksamkeit, und das Heim fällt dem Feuer zum Opfer. Dieser Artikel beschreibt, wie sie die Risiken eindämmen, und gibt zudem Tipps zur Dekoration.
Inhaltsverzeichnis
Kerzen in der Wohnung – was gibt es zu beachten?
Endlich Feierabend, und es besteht nur noch der Wunsch, den Stress des Tages hinter sich zu lassen. Ein heißes Bad, danach eine Tasse Tee, ein guter Film und Kerzenschein. Das wirkt – eingekuschelt in einer weichen Decke – himmlisch entspannend.
Doch Achtung! Das Risiko eines Wohnungsbrandes bei Kerzen in der Wohnung ist groß. Jedes Jahr entstehen durch Unachtsamkeit Millionenschäden – so der Gesamtverband der Versicherer (GDV).
Ist es notwendig, deshalb auf die Annehmlichkeiten des Kerzenscheins zu verzichten? Nein, mit dem Befolgen einiger Tipps zur Brandverhütung lässt sich das Risiko eines Wohnungsbrandes drastisch senken.
Sicherheit geht vor
Der Anblick einer brennenden Kerze ruft selten erhöhte Aufmerksamkeit oder Angst hervor. Doch von Kerzen geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus.
Beim Grillen mit Holzkohle oder beim Feuerkorb sind die Akteure vorsichtig. Er steht weit genug von trockenen Sträuchern und anderen schnell entflammbaren Dingen entfernt, denn Funkenflug könnte den gemütlichen Abend verderben. Sogar der Feuerlöscher oder Wassereimer steht für den Fall eines Brandes in der Nähe.
Doch wer achtet auf die brennende Kerze in der Wohnung, die (fast) vergessen vor sich hin flackert. Auch diese kleine Flamme ist ein offenes Feuer. Oberhalb des Dochtes bestehen Temperaturen von sechshundert bis achthundert Grad Celsius. In den Außenbereichen der gelben Flamme sind es sogar bis zu 1.400 Grad Celsius – Temperaturen, denen wenige Menschen Beachtung schenken.
Richtige Platzierung
Mit der richtigen Vorbereitung reduzieren Sie das Brandrisiko. Dazu beseitigen Sie zunächst alles Brennbare aus der unmittelbaren Nähe der Kerze.
Tischdecken, Tannenzweige, Servietten und Vorhänge bilden eine Gefahr. Auch die Kuscheldecke zählt zu den Risiken, wenn der Tisch mit der Kerze zu nah am Sofa steht. Schnell ist es passiert, dass sie durch eine unbedachte Bewegung umkippt.
Aus diesem Grund ist der sichere Platz für eine Kerze eine feuerfeste Unterlage aus Stein, Keramik oder Glas. Steht sie aufrecht und geschützt in einem hohen Gefäß aus nicht brennbarem Material, ist die Gefahr überschaubar.
Bei Teelichtern im Aluminiumbecher ist Vorsicht geboten. Diese gehören nicht auf hitzeempfindliche Unterlagen wie Holzmöbel oder Tischtücher, weil Aluminium die Hitze darauf überträgt.
Verbreiten mehrere Kerzen eine gemütliche Stimmung, stellen Sie diese nicht zu nah beieinander, damit sich kein Wärmestau bildet. Anderenfalls könnten sie schmelzen und sich die Flammen zu einer einzigen großen verbinden. Die schweizerische Beratungsstelle für Brandverhütung BFB empfiehlt einen Mindestabstand von mindestens zehn Zentimeter.
Hinweis: Stehen Kerzen schief oder sind gebogen, kippen sie schneller um und brennen in kürzerer Zeit ab.
Lüften und Luftzug vermeiden
Lüften Sie erst, nachdem Sie die Flammen gelöscht haben, und vermeiden Sie Zugluft. Diese erhöht die Rauchentwicklung einer brennenden Kerze. Sie bemerken Zugluft am starken Flackern der Flamme.
Qualitätsmerkmale guter Kerzen
Eine gute Kerze brennt gleichmäßig und geruchsneutral ab. Sicherheitshalber löscht sie sich am Ende selbst. Tropft sie nicht und rußt nur minimal, ist eine hohe Qualität anzunehmen.
Richtiges Anzünden und Löschen
Zum Anzünden einer Kerze verwenden Sie ein Gasfeuerzeug oder ein langes Streichholz. Achten Sie darauf, dass der Docht kurz ist, und halten Sie die Kerze schräg. Zu lange Dochte kürzen Sie mit einer Haushaltsschere auf weniger als zehn Millimeter. Brennt die Kerze zum ersten Mal, lassen Sie diese längstens vier Stunden brennen. Zünden Sie diese erst erneut an, wenn das Wachs starr ist.
Verwenden Sie zum Löschen der Kerze einen Kerzenlöscher. Dieser nimmt der Flamme den Sauerstoff und erstickt sie.
Kreative Dekorationsideen
Kerzen in unzähligen Designs ziehen die Blicke auf sich – ob sie brennen oder nicht. Deshalb bilden sie in jeder Wohnung einen Blickfang. Zudem lassen sie sich mit weiteren Dekorationsmaterialien kombinieren und erscheinen immer wieder in einem anderen Licht.
Kerzen in Windlichtern oder Laternen nutzen
Kerzen sind in Windlichtern und Laternen sicher untergebracht. Durch ihre Höhe senken sie das Brandrisiko. Laternen sind geschlossen. Durch ihr hohes Gewicht fallen sie weniger schnell um als die minder geschlossenen Windlichter, die vorwiegend kleiner ausfallen als Laternen. Daher eignen sich diese eher zum Platzieren auf dem Tisch oder zum Aufhängen. Laternen dagegen können auf dem Boden stehen, ohne umzukippen.
Kombination mit Naturmaterialien für saisonale Deko
Kerzen sind als Dekorationsmaterial anpassungsfähig. Zu jeder Jahreszeit wechseln sie, kombiniert mit Naturmaterialien das Aussehen. Im Winter schaffen Sie mit Tannenzweigen und -zapfen eine weihnachtliche Stimmung, oder Sie platzieren die Kerzen in einen dekorativen Holzständer.
Im Frühling und Sommer kombinieren Sie getrocknete oder frische Blumen wie Pfingstrosen, Dahlien und Lavendel mit stilvollen Kerzen.
Im Herbst verwenden Sie Kürbisse, um Kerzen in der Wohnung jahreszeitgerecht zu platzieren. Diese müssen nicht frisch sein; sie machen auch als Windlicht aus Ton etwas her.
Weitere natürliche Materialien für die Kombination mit Kerzen sind Steine, Moos und Zweige. Zudem wirken aus Holzkugeln oder Scheiben von dünnen Baumstämmen gebastelte Kerzenständer dekorativ.
LED-Kerzen als sichere Alternative einsetzen
Kinder und Tiere fühlen sich vom Schein der Kerzen magisch angezogen. Ihnen ist nicht bewusst, dass von den flackernden Lichtern eine große Gefahr ausgeht. Deshalb empfehlen sich für Familien LED-Kerzen, die manchmal sogar aus Wachs bestehen.
Ihr Licht ist ebenso stimmungsvoll und warm wie der Schein echter Kerzen. Versehen mit einer Zeitschaltuhr brauchen Sie sich nicht zu sorgen, wenn Sie vergessen, sie auszulöschen.
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Bienenwachs – bevorzugt aus einer Bio-Imkerei – ist das umweltfreundlichste Material zur Kerzenherstellung. Auch Kerzen aus Soja- oder Rapswachs zählen zu den hochwertigen veganen und biologisch abbaubaren Produkten – vorausgesetzt sie stammen aus gentechnikfreiem Anbau. Das RAL-Zeichen kennzeichnet die Güte der Kerzen und steht für die Verwendung von Rohstoffen höchster Qualität.
Fazit
Kerzen sind dekorativ, und ihr Schein wirkt entspannend. Dennoch geht von ihnen eine hohe Brandgefahr aus. Mit wenigen Sicherheitsvorkehrungen ist das Risiko jedoch überschaubar. Familien mit Kindern und Tieren empfiehlt sich dennoch, auf LED-Kerzen zurückzugreifen.