Suchmaschinen funktionieren nach einem ganz bestimmten Schema: Erst werden Daten gesammelt, dann analysiert und dann als Ergebnis ausgegeben. Diese drei Schritte passieren in Nullkommanichts, wenn interessierte User sich aufmachen, um das Internet nach einem Rat oder einer Information zu fragen. Das Ergebnis ist eine gut sortierte Ergebnisliste, die im besten Fall den Ratschlag, die Information oder das Produkt liefert, nach dem der User gesucht hat. Die bekannteste aber bei Weitem nicht die einzige Suchmaschine ist Google. Was es über die praktische Online-Hilfe, ihre Varianten und Funktionsweisen zu wissen gibt, verrät der folgende Beitrag.

Die Vormachtstellung von Google – und die abgeschlagenen Mitbewerber

Der Blick auf die Marktanteile diverser Suchmaschinen zeigt ein deutliches Bild: Im Januar 2021 erreichte der Suchmaschinen-Gigant Google Marktanteile von über 85 Prozent. Die Suchmaschinen, die über die Null-Prozent-Hürde klettern, heißen Bing und Yahoo, wobei Bing bei 6,84 Prozent und Yahoo! bei 2,76 Prozent mit Blick auf die Marktanteile liegt.

Bing, die Suchmaschine, die (zwar weit abgeschlagen), aber immerhin auf Rang 2 hinter Google existiert, ist ein Microsoft-Produkt mit einer eigenen Ausrichtung. Die Macher stellen an sich und ihr Produkt den Anspruch, den Usern Entscheidungshilfen bieten zu können. Experten sprechen davon, dass Bing bei Bildern und Videos durchaus als Google-Alternative zu betrachten sei.

Funktionieren alle Suchmaschinen gleich?

Auch wenn die weiteren Suchmaschinen nahezu unbekannt sind, funktionieren nur einige Suchmaschinen nach dem altbekannten Google-Prinzip. Sie haben ein eigenes Crawler-System, das das Internet nach wertigen Informationen durchsucht. Dieser Vorgang passiert nach einem eigenen Algorithmus.

  • Ask heißt eine US-amerikanische Suchmaschine, deren Besonderheit es ist, dass eine ins Suchfeld eingetippte Frage auch in einem ganzen Satz beantwortet wird. Dieses Alleinstellungsmerkmal schwindet jedoch zusehends, weil auch Google immer häufiger so „antwortet“.
  • Baidu ist die chinesische Antwort auf Google, also eine Suchmaschine, die ausschließlich in Mandarin (und nicht in Chinesisch) gehalten ist. In China ist die Nutzung von Baidu deutlich stärker ausgeprägt als die Google-Nutzung.
  • Yandex ist quasi das russische Pendant zu Baidu. Yandex ist Marktführer in Russland und verdrängt mit 97 Prozent Marktdurchdringung die Vormachtstellung von Google in diesem Land. Mit dem Angebot einer Suchmaschine ist es beim russischen Dienst übrigens noch nicht getan. Auch Nachrichten-, Streaming- und Gaming-Angebote gibt es aus dem Hause Yandex.
  • FastBot, eine deutsche Suchmaschine, deren Macher sich in Hamburg befinden, setzt auf ein anderes Vertriebsmodell. Ausschließlich Werbung ist hier die Idee, um mit der Suchmaschine Geld zu verdienen. Content-Marketing, also Keyword-basiertes Advertising, lassen die Macher komplett außen vor.

Privatsphäre – bei Crawlern und Proxy-Suchmaschinen

Die folgenden Suchmaschinen heben sich deutlich ab von den anderen Suchmaschinen-Varianten – und zwar mit Blick auf die Datenhaltung und den Schutz der Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte, der dem Inkognito-Modus sehr nahe kommt.

DuckDuckGo hat sich – im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen-Modellen – nicht klar dazu entschieden, per Webcrawling Suchergebnisse zu liefern, sondern schlüpft hier und da auch ins Gewand einer Meta-Suchmaschine. In beiden Fällen steht DuckDuckGo dafür, keine personenbezogenen Daten zu erheben, was dem Anbieter eine gewisse Fanbase beschert. Mojeek, das englische Pendant zu DuckDuckGo, erhebt ebenfalls keine personenbezogenen Daten. Dasselbe Angebot unterbreitet Qwant, eine Suchmaschine „made in Europe“.

Auch Yahoo, Fireball, Lycos sowie unbekanntere Namen wie Disconnect Search, Ecosia und Startpage wollen ihren Usern anonymes Surfen ermöglichen. Sie gehören in die Kategorie der Proxy-Suchmaschinen, die die Suchanfragen über einen gleichnamigen Server schicken. Cookies gibt es eben dort kaum bis gar nicht. Das freut vor allem diejenigen, die sich für mehr Privatsphäre im Internet stark machen.

Übrigens: Die Technik hinter einer Suchmaschine – also die punktgenaue Antwort auf eine Suchanfrage zu liefern – wird auch auf anderen Internetseiten genutzt. Amazon liefert beispielsweise auf eine Suchanfrage das passende Produkt, Spotify das passende Lied und YouTube das entsprechende Video.

Kindertaugliche Suchmaschinen sind BlindeKuh, FragFINN, Helles Köpfchen und Qwant Junior.
Kindertaugliche Suchmaschinen sind BlindeKuh, FragFINN, Helles Köpfchen und Qwant Junior.

Eltern-Tipp: Für Kinder gibt es spezielle Suchmaschinen

BlindeKuh, FragFINN, Helles Köpfchen und Qwant Junior sind die beliebtesten Kinder-Suchmaschinen, die unter anderem gefilterte Suchergebnisse liefern.

  • BlindeKuh war der Vorreiter der Kinder-Suchmaschinen und existiert bereits seit 1997. Wer bei BlindeKuh angezeigt werden möchte, muss strenge Regeln erfüllen. Zudem sitzt die Redaktion von BlindeKuh daran, die Inhalte von etwa 30.000 Webseiten kinderfreundlich darzustellen.
  • Bei FragFINN übernimmt diese Prüfung ein Team von Medienpädagogen. FragFINN hat die Zielgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen.
  • Der Dienst „Helles Köpfchen“ richtet sich an Kinder zwischen acht und 16 Jahren. Ähnlich wie bei FragFINN gibt es hier Wissenswertes, Nachrichten, Videos und Spiele in kindgerechter Form.
  • Bei Qwant Junior basiert die Überprüfung der Inhalte auf technischen Parametern. Metadaten, Keywords, Kommentare und Fotos müssen – rein technisch – als kinderfreundlich eingestuft werden. Inhaltlich betrachtet liegt der Fokus auf Schule und Bildung.

Weitere Informationen für Eltern zum sicheren Surfen mit Kindern hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend online zusammengefasst. Grundsätzlich sollten auch Erwachsene um die Gefahren im Internet wissen und entsprechende IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

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