Besonders in Ballungsgebieten wird der Wohnraum immer knapper. Neben steigenden Mieten hat das auch zur Folge, dass Lagermöglichkeiten immer knapper werden. Früher gehörten eine geräumige Bodenkammer, ein großer Keller und vielleicht sogar noch eine Garage oder ein Schuppen zur Wohnung. Dort konnten Dinge vorübergehend eingelagert werden. In modernen Häusern, insbesondere Hochhäusern, gibt es solche Räume nicht mehr. Die Lösung des Problems: Selfstorage.

Was ist Selfstorage?

Wie der Name es bereits vermuten lässt, handelt es sich um einen Service, der aus den USA nach Deutschland kam. Selfstorage Angebote richten sich vor allem an Privatpersonen und an kleine Gewerbetreibende. Sie können in Lagerhäusern einen Lagerraum mieten, um dort Gegenstände kurz- oder auch langfristig einzulagern. Der Anbieter stellt folgende Dinge bereit:

  • verschließbare Räume oder Behälter
  • Gebäude mit Belüftung, Beleuchtung und Heizung
  • Sicherheitspersonal
  • barrierefreien Zugang
  • Hilfsmittel zum Transport (beispielsweise Palettenheber und Aufzüge)

In der Regel befinden sich die Lagerhäuser in Gewerbegebieten am Stadtrand. Sie sind gut mit dem Auto erreichbar. Kunden können mit ihrem Transporter bis an das Tor des Lagerhauses fahren.

Zur Auswahl stehen Lagerräume ab ca. einem Kubikmeter bis hin zu Lagerräumen von mehr als 100 Quadratmetern Fläche. Der Zugang ist für gewöhnlich durch ein digitales Schloss gesichert, das durch die Eingabe eines Codes entsperrt werden kann. Die einzelnen Lagerräume sind durch Nummern oder Codes gekennzeichnet. Wer welchen Lagerraum für wie lange gemietet hat, weiß nur der Betreiber des Selfstorage Lagerhauses. Jedoch selbst er weiß nicht, was genau in den Räumen gelagert ist.

Der Zugang ist praktisch jederzeit möglich. Zumindest in den größeren Einrichtungen ist immer Sicherheitspersonal anwesend. Kleinere Lagerhäuser sind nachts und an Wochenenden geschlossen.

Die Vorteile von Selfstorage

  • Das Angebot hilft dabei, vorübergehende Platzprobleme zu lösen, beispielsweise bei einer Renovierung, einem längeren Aufenthalt im Ausland oder einem geplanten Umzug.
  • Das Angebot ist sehr flexibel. Kunden können einen winzigen Verschlag oder einen großen Raum mieten. Die Mietdauer kann nach Wahl auf nur etwa eine Woche oder auch Jahre festgelegt werden.
  • Die Lagerräume sind sicher, bequem zugänglich, beheizt und belüftet.

Die Nachteile von Selfstorage

  • Die Kosten sind hoch. Die Miete der Lagerräume pro Quadratmeter übersteigt die durchschnittliche Wohnungsmiete pro Quadratmeter bei weitem.
  • Die Lagerhäuser befinden sich weit außerhalb des Stadtzentrums. Lange Anfahrtswege müssen zurückgelegt werden.
  • Nicht alle Anbieter sind seriös.

Darf alles eingelagert werden?

Nein, dass ist nicht möglich. Im Vertrag, den der Kunde mit dem Lagerdienstleister abschließt, ist genau aufgeführt, welche Dinge nicht eingelagert werden dürfen. Dazu gehören grundsätzlich alle gefährlichen Gegenstände:

  • Waffen
  • Rauschgift
  • Chemikalien sowie giftige oder radioaktive Stoffe
  • brennbare Stoffe
  • Lebewesen
  • Wertsachen wie Edelmetalle, Schmuck, Pelze, Gemälde und ähnliches

Darüber hinaus verbieten die meisten Dienstleister das Einlagern verderblicher Lebensmittel.

Worauf bei der Einlagerung achten?

Viele Kunden überschätzen die Größe des Lagerraums, den sie benötigen. Selbst eine komplette Wohnungseinrichtung lässt sich auf relativ kleinen Raum unterbringen, wenn alle Möbelstücke aufeinander und ineinander gestapelt werden, um den Raum optimal zu nutzen. Längliche Gegenstände wie Sofas, Tische oder Fahrräder können hochkant gelagert werden, um Platz zu sparen. Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen oder Waschmaschinen können dazu genutzt werden, um im Inneren kleinere Dinge aufzubewahren. Deren Türen bzw. Deckel sollte jedoch zumindest einen Spalt breit geöffnet werden, um die Bildung von Schimmel zu verhindern.

Wenn der Aufwand nicht zu groß ist, können die Möbel auseinander genommen werden, damit sie besser gestapelt werden können. Mit diesen Tricks können Kunden viel Platz und damit bares Geld sparen.

Beim Einlagern gilt das Grundprinzip, dass schwere Gegenstände nach unten gestellt werden. Darauf kommen leichtere Sachen. So werden diese nicht beschädigt. Was nur selten benötigt wird, kommt nach hinten, rasch oder häufiger benötigte Sachen nach vorn in die Nähe der Tür.

Das Wiederfinden bestimmter Dinge wird sehr erleichtert, wenn auf Kartons oder Kisten Notizen über den Inhalt gemacht werden. Bei größeren Mengen an Dingen, die eingelagert werden sollen, empfiehlt sich das Anlegen einer Inventarliste.

Fazit

Wenn kurzfristig kein Lagerraum zur Verfügung steht, ist Selfstorage eine gute Option, um das Problem zu lösen. Langfristig ist es jedoch ziemlich teuer. Wie bereits die Stiftung Warentest feststellte, gibt es große Unterschiede zwischen den Anbietern. Nicht alle sind seriös. Vor der Unterzeichnung des Vertrags sollten die Kunden erst das Lagerhaus ansehen und im Internet über den Anbieter recherchieren. Schnell stoßen sie dabei auf Bewertungen von Kunden, die ihnen verraten, ob der Anbieter empfehlenswert ist oder nicht.

Quellen und weiterführende Links

https://www.test.de/Selfstorage-So-schaffen-Sie-schnell-mal-Platz-4745489-0/

Click to rate this post!
[Total: 1 Average: 5]

Redaktion

Unser Redaktionsteam veröffentlicht regelmäßig interessante Beiträge über verschiedenste Bereiche des Lebens. Haben Sie ein spannendes Thema und würden gerne darüber einen Artikel schreiben? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert